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Spannende und engagierte Referate, gute Gespräche, geselliger Abschluss

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  • 3. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Am 20. März haben sich rund 50 Wasserfachleute in einem Workshop von 4aqua ausgetauscht. Dabei wurden einerseits inhaltliche Themen zum Ressourcenschutz diskutiert. Andererseits haben die Wasserfachleute die Organisation und Zusammenarbeit von 4aqua sowie die Ziele für die nächsten Jahre skizziert.


von Paul Sicher


4aqua – die Stimme des Wassers ist zurück. Als Interessengruppe von Wasser-Fachleuten gibt 4aqua dem Wasser eine faktenbasierte, politische Stimme und setzt sich für einen wirksamen Ressourcenschutz ein.


Nachdem Peter Hunziker als Hausherr alle begrüsst hatte, führte der Geschäftsleiter von 4aqua Georg Odermatt durch das Programm. Es ging um die Organisation von 4aqua, dem Abholen von Bedürfnissen der Anwesenden sowie der inhaltlichen Diskussion von Wasserschutzthemen.


4aqua: neu aufgestellt und aktiv

Formiert 2021, engagierte sich 4aqua in der ersten Phase für die Trinkwasserinitiative. Nach einer ruhigen Phase nahm ein neues Kernteam mit einer Geschäftsstelle im Sommer 2024 die Arbeit wieder auf und verfasste ein Grundsatzpapier (verfügbar auf 4aqua.ch) Es folgten zahlreiche Aktivitäten wie Stellungnahmen bei Gesetzesrevisionen (LwG, ChemRRV), Medienmitteilungen und Social-Media-Beiträge. Weiter pflegte 4aqua Kontakte nach Bundesbern. 4aqua meldete sich als Stimme des Wassers zurück.


Frischer Wind mit junger Geschäftsstelle

Ressourcenschutz ist ein Generationenprojekt. Es ist wichtig, Erfahrene und Junge in 4aqua einzubinden. Eine junge Geschäftsstelle übernahm die operativen Aufgaben und setzt sich zusammen aus Georg Odermatt, Lina Held und Silvana Grunder (siehe Foto 1), Die Geschäftsstelle trifft sich regelmässig mit dem Kernteam, welches die Aktivitäten steuert.


Abbildung 1: Geschäftsstelle von 4aqua Georg Odermatt, Lina Held, Silvana Grunder (v.l.)
Abbildung 1: Geschäftsstelle von 4aqua Georg Odermatt, Lina Held, Silvana Grunder (v.l.)

Die Basis von 4aqua bildet der Pool an Wasserfachleuten, derzeit sind gut 100 eingetragen. Die Mitglieder der Begleitgruppe werden spezifisch und thematisch beigezogen, aktuell sind dies Peter Hunziker, Jürg Meyer, Kurt Seiler sowie Paul Sicher.


Inputreferate

Hans Maurer stellte aktuelle Themen im Wasserschutz vor, die uns aktuell und künftig beschäftigen werden. Die Bandbreite ist gross. Unter anderem geht es um die Verwässerung der Pa.Iv. 19.475, der Revision des Gewässerschutzgesetzes mit ökotoxikologischen Grenzwerten, den «modernen» Pflanzenschutz mit Übernahme der Zulassungen aus Nachbarländern, um Biozide, um PFAS, um die Nährstoffbelastung der Gewässer und um vieles mehr.


Jürg Meyer hatte in seinem Vortrag die Nitratbelastung und Überdüngung im Fokus. Er zeigt auf, dass in den vergangenen Jahrzehnten die ARAs sehr aktiv waren (Nitrifikation, Denitrifikation) und mit der Umsetzung der aktuellen Motion 20.4261 noch ein grosser Schritt folgen wird. Rund 2/3 der Stickstoffeinträge in die Gewässer bzw. vor allem ins Grundwasser stammen jedoch aus der Ladwirtschaft. Hier sei keine Verbesserung über die letzten 20 Jahre festzustellen. Meyer ruft zu mehr Engagement der Wasserfachleute auf, um die Politik zum Handeln zu bewegen.


Kurt Seiler schliesslich beleuchtete die Zuströmbereiche, welche durch die Pai.Iv. 19.475 beschlossen wurden. Er sieht die Ausscheidung der Zuströmbereich als Investition in die Zukunft. Es sei wichtig zu wissen, von wo die Stoffeinträge kommen. Seiler sieht die Zuströmbereiche als derzeit einzigen politisch gangbaren Weg um Verbesserung in der Trinkwasserqualität zu erreichen. Massnahmen in Zuströmbereichen entsprächen aber einem End-of-Pipe Ansatz. Bei konsequenter Umsetzung des Vorsorgeprinzips wären sie nicht nötig. Als wirkungsvolles Instrument zur Reduktion der Nitratbelastung sieht er Lenkungsabgaben. Aufbereitungsanlagen gegenüber ist er kritisch eingestellt, weil sie dem Ressourcenschutz zuwider laufen.


Finanzierung

Die Finanzierung von 4aqua erfolgt über andere ideelle Organisationen und Einzelpersonen. Für 2025 rechnen wir mit einem Budget von rund 85'000.-.


Workshop und Diskussionen

Wie soll die Meinungsbildung innerhalb 4aqua stattfinden? Darum ging es im Workshop, der von Peter Hunziker geleitet wurde. In der Diskussion zeigte sich, dass eine Differenzierung zielführend ist. Für viele Themen ist ein rasches Handeln gefragt. Hier soll die Kerngruppe auf Basis des Grundsatzpapiers handeln. Bei Initiativen oder Referenden hingegen sollen die Mitglieder einbezogen werden, um die Position zu finden. Die Mitglieder zeigten sich auch interessiert an regelmässigen Informationen seitens der Kerngruppe.


Vivian Hauss moderierte den Workshop zum Thema Zusammenarbeit innerhalb von 4aqua. Für die Mitglieder ist wichtig, dass die Stimme des Wassers einen Fachaustausch ermöglicht, ein politisches Netzwerk aufbaut und sich Durchschlagkraft verschafft. Die Glaubwürdigkeit von 4 Aqua ist zentral, daher werden Grundsätze, zur Meinungsbildung und der Bildung des Kernteams, erarbeitet und transparent kommuniziert werden. sMitgliedern wollen sich engagieren durch Mitarbeit (Zeit), finanzielle Zuwendungen oder Weitertragen der Botschaften. Zudem sollen die fachlichen Stellungnahmen verständlich und unabhängig bleiben und mit anderen Organisationen ausgetauscht werden. Eine breit abgestützte Finanzierung wird als ideal betrachtet.


Im Workshop «Themenschwerpunkte» moderiert durch Hans Maurer stellte sich heraus, dass der «Ressourcenschutz Wasser» das ganz grosse Thema für 4aqua darstellt. Im Workshop diskutierten die Teilnehmenden auch über einen konstruktiven Umgang mit der Landwirtschaft, an wen sich 4aqua mit den Botschaften richten soll und wo ein eingesetzter Franken am meisten bewirken könnte. Die Wasserfachleute befürworten eine emotionale Sprache, die auf Fakten basiert.


Abschluss

Georg Odermatt konnte den lebhaften Workshop nach drei Stunden abschliessen und zum Netzwerken am gemeinsamen Aperé riche überleiten. Es ist der Crew von 4aqua gelungen, einen schwungvollen, motivierenden und spannenden Anlass durchzuführen und die Stimme des Wassers zu schärfen. Das macht Freude.

 
 
 

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